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OMS - Ordnung muss sein

„Ordnung ist das halbe Leben!“ – So heißt eine bekannte Redensart, die von vielen Schülern gehasst wird, weil sie ihnen von den Erwachsenen immer wieder „vorgekaut“ wird. Bei allen möglichen Gelegenheiten des täglichen Lebens – zu Hause, in der Schule, im Sportverein – immer wieder werden sie damit belehrt oder ermahnt. Vielleicht haben sie ihr Zimmer nicht aufgeräumt oder die Schuhe nicht abgeputzt; vielleicht liegt Papier unter dem Tisch oder die Bücher sind verstreut. Immer wieder verfolgt sie dieser lästige Spruch.

 

Aber wollen wir doch einmal versuchen, ehrlich zu uns selbst zu sein. Ist es nicht so, dass für alle Bereiche des Lebens eine Menge Regeln und Vorschriften notwendig sind, damit alles in vernünftigen Bahnen verläuft?

 

Was wäre zum Beispiel eine dicht befahrene Straße ohne Verkehrsregeln? Das totale Chaos! Es gäbe viele Tote und Verletzte, von den zahlreichen Blechschäden gar nicht zu reden. Die Autofahrer würden sich gegenseitig beschuldigen, und keiner würde Recht haben, denn es gäbe ja keine Vorschriften, wie der Einzelne zu fahren hat. Ein Ding der Unmöglichkeit, wie jeder sofort einsehen wird.

 

Oder nehmen wir als anderes Beispiel ein Fußballspiel. Es ist nicht auszudenken, was auf dem Spielfeld geschähe, wenn es keine Regeln und keinen Schiedsrichter gäbe. Jeder würde so spielen, wie er wollte; vielleicht würde sich der Stärkste durchsetzen, aber Freude hätte wohl kaum einer an dem ganzen Gebolze. Selbst mit strengen Spielregeln geschehen jedes Wochenende mehr oder weniger schwere Verletzungen auf den Fußballplätzen, weil Spieler grobe Fouls begehen und damit gegen die Regeln verstoßen.

 

Diese Beispiele sieht sicher jeder Schüler sofort ein. Nur wenn er selbst gefordert ist, möchte er plötzlich als Ausnahme gelten. Wenn es um seine persönliche Bequemlichkeit geht, sollte man Rücksicht nehmen. Er lehnt es einfach ab, sich einzuordnen, sich etwas Mühe zu geben, mitzudenken, vielleicht auch Unbequemlichkeiten auf sich zu nehmen. Warum eigentlich? Ein jeder von und fühlt sich im Schmutz nicht wohl, ja jeder ekelt sich davor. Trotzdem meint er, gerade sein Papier, seine Cola-Dose, sein Spitzerdreck, sein altes Brot sei nicht so schlimm. Sollen es doch die anderen wegräumen!

 

Kaum einer mag ständig lautes Lärmen, das den Zuhörer stört oder wodurch er manches nicht versteht. Trotzdem reden viele dazwischen, unterhalten sich, rufen sich etwas zu oder singen gar vor sich hin. Was geht es sie an, wenn andere den Lehrer nicht verstehen und nichts vom Stoff begreifen!

 

Natürlich sehen alle ein, dass man seine Hausaufgaben machen muss, denn ohne häusliche Übung geht es nicht. Aber Hauptsache ist doch, dass die anderen ihre Aufgaben immer dabei haben. Man selbst kann diese schon mal vergessen. Das muss doch jeder einsehen!? Das ist wohl richtig, aber in einer Klasse sind meistens weit über 20 Schüler. Wenn nur die Hälfte so denkt, dann sind jeden Tag mindestens 10 Aufgaben in einem Fach nicht gemacht. Sie müssen am nächsten Tag kontrolliert werden. Das kostet unnötig viel Zeit, die man für etwas anderes besser verwenden kann.

 

Hefteinträge und Arbeitsblätter brauchen doch nur lesbar zu sein, so denken viele Schüler. Ich muss sie doch lernen, da macht es doch nichts, wenn ich etwas geschmiert habe. Hauptsache – ich kann es lesen. Schön und gut. Aber jeder Eintrag ist auch die Visitenkarte des Schreibers oder seiner Schreiberin – und wer möchte schon gern als Schlamper gelten? Außerdem braucht man eben für das spätere Leben die Fähigkeit, sauber, genau, zuverlässig und pünktlich sein zu können. Sonst wird man sowohl im beruflichen wie im privaten Bereich erhebliche Nachteile in Kauf nehmen. Man wird kaum Karriere machen und immer einen schlechten Ruf haben. Man wird wenig Achtung bei seinen Mitmenschen finden und vielleicht abgelehnt werden und einsam sein.

 

Ja gut, wird mancher denken. Dann kann ich ja immer noch Sauberkeit und Pünktlichkeit lernen, kann mich zusammenreißen und mir Mühe geben. Doch so einfach ist es nicht. Nicht umsonst sagt ein Sprichwort: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!“ Das bedeutet, dass man schon in jungen Jahren vieles lernen muss, was man dann als Erwachsener kann. Das gilt nicht nur für Rechnen und Schreiben, Erdkunde und Physik, sondern auch für die Arbeitsweise und das Benehmen.

 

Die Schule hat auch die Aufgabe, die ihr anvertrauten Schüler zu erziehen, und zwar so, dass sie sich später in die Gesellschaft einfügen und ihr Leben meistern können. Dazu taugen die Unterrichtsfächer und die Zeugnisnoten nicht allein. Die Bemerkungen geben da schon eher Hinweise, wie sich ein Schüler verhalten hat.

 

Leider reicht der gute Wille bei vielen Schülern oft nicht aus, sodass die Lehrer trotz mancher Ermahnung keinen anderen Weg sehen, als zu „schwerem Geschütz“ in Form von Zusatz- oder Nacharbeiten, Mitteilungen oder Verweisen zu greifen. Muss das wirklich sein?

 

Oft würde ein Blick in das Hausaufgabenheft genügen, um Ärger zu vermeiden. Die geringe Mühe zu Hause würde sich in Lob des Lehrers und eine gute Bemerkung im Zeugnis verwandeln. Man könnte ohne schlechtes Gewissen und ohne Angst in die Schule gehen und alle wären zufrieden.

 

Sich einmal schnell bücken und Papier aufheben, ist doch auch nicht zu viel verlangt, oder? Und die Tüte oder die Dose in den Abfallbehälter zu werfen, dann doch ebenso leicht getan werden.

 

Denk einmal darüber nach und sieh ein, dass es eben leider ohne Ordnung nicht geht!